Life Balance

Arbeitswelt im Wandel: gestern, heute & morgen

Seit ich denken kann ist der Arbeitsmarkt im Wandel. Schon meine Eltern haben ein komplett anderes Verständnis von Arbeitnehmer und Arbeitgeber Verhältnis als ich. Damals tat man alles dafür, in einem seriösen Arbeitnehmerverhältnis zu bleiben und die Probezeit bloß zu überstehen. Im Gegenzug erhielt man hierfür in der Regel einen respektvollen Umgang.

Skills gegen Geld

Nach meinem Studium schienen meine Eltern sehr besorgt, obwohl sie – da bin ich mir sicher – um mein Talent wussten und nicht an meinem Fähigkeiten zweifelten. Ich hingegen war entspannt, denn ich wusste um das, was ich konnte und was ich wollte. Schon hier merkte ich, wie unterschiedlich die Einstellung zum Thema Arbeit war. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich eine Job. Ich freute mich, aber irgendwo empfand ich es auch als nichts Besonderes. Rational betrachtet handelte es sich hierbei um einen Tausch von Skills gegen Geld.

Als ich nach zwei Jahren merkte, dass es mich zu neuen Ufern zog, überlegte ich nicht lange und kündigte – noch bevor ich den neuen Vertrag unterschrieben hatte. Die Reaktion meiner Eltern: erschrocken. „Hast du keine Angst?“, „Hättest du nicht noch die zwei Wochen warten können?“ Nein, hätte ich nicht. Denn wenn einen nichts mehr hält, soll man gehen.

„Reiß dich am Riemen!“

Im neuen Job angekommen, verhielt ich mich stets professionell, hielt aber mit meiner Meinung nicht hinterm Berg – was bei meinen Eltern zu staunenden und ungläubigen Gesichtern führte. „Reiß dich am Riemen, Kind!“ Warum sollte ich? „Weil sie dich sonst in der Probezeit kündigen!“ Nein, das werden sie nicht, denn ich performe überdurchschnittlich und sie haben keine Grund mich zu kündigen.

Es ist das Selbstbewusstsein, das Bewusstsein über das eigene Können und den eigenen Marktwert, das es so früher auf der Seite der Arbeitnehmer nicht gab. Heute weiß man, dass man alles! tun muss, um auf der Karriereleiter aufzusteigen, man weiß aber auch, dass man jederzeit auf eine andere Leiter springen kann.

Ein Geben und Nehmen

Das heißt nicht, dass man nicht performen muss, um die Position zu erreichen, die man ownen will – ganz im Gegenteil. Es war vielleicht nie schwieriger, eine Karriere hinzulegen, denn der gesamte Markt ist hungrig und ist darauf geeicht sein Bestes zu geben. Hier heraus zu stechen verlangt einiges ab.

Allerdings gibt es auch eine große Masse an Menschen, die über ein herausragendes Skill Set verfügen, es aber nicht einsehen, sich für ein gewisses Honorar geißeln zu lassen und einer Work Work Balance zu folgen. Diese Menschen wissen um ihren Wert und leben ohne Abhängigkeit zum Unternehmen. Was nicht bedeutet, dass man nicht zu 100 Prozent loyal gegenüber seinem Unternehmen sein kann – ganz im Gegenteil. Je mehr das Unternehmen bereit ist zu geben in Form von Lebensqualität und Vertrauen, umso mehr ist man bereit zu geben an Überstunden und extra Miles.

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